POL-HA: Polizei Hagen stellt Verkehrsunfallbilanz des Jahres 2023 vor

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Hagen (ots) –

Am Montag (18.03) stellten Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh und der Leiter der Direktion Verkehr, Polizeioberrat Stefan Boese, die Hagener Verkehrsunfallbilanz des Jahres 2023 vor.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

– Im Jahr 2023 sind in Hagen insgesamt sieben Personen bei
Verkehrsunfällen tödlich verunglückt. Alle sieben Unfälle hatten
unterschiedliche Ursachen und haben sich an unterschiedlichen
Örtlichkeiten ereignet.

– Auf die Einwohnerzahl umgerechnet, ist die Wahrscheinlichkeit,
in Hagen bei einem Verkehrsunfall geschädigt zu werden, trotz
der sieben getöteten Unfallopfer nach wie vor gering. Im
Landesvergleich der Behörden belegt Hagen Platz 17 und befindet
sich somit im ersten Drittel.

– Die Anzahl der Verkehrsunfälle in Hagen ist nach dem
pandemiebedingten Rückgang im Jahr 2023 leicht angestiegen,
unterschreitet jedoch das Niveau der Jahre vor Corona. Im Jahr
2023 konnten 58 Verkehrsunfälle weniger als im Jahr 2019
verzeichnet werden – und dies trotz einer Zunahme der
Verkehrsdichte in der Stadt.

– Die Beliebtheit von Pedelecs, E-Scootern und Fahrrädern steigt
weiterhin. In Hagen sind die Unfallzahlen erfreulicherweise sehr
niedrig. Im Jahr 2023 gab es 41 Radunfälle, 23 Personen waren
von einem Unfall mit einem Pedelec betroffen, sechs Personen
verunfallten mit einem Elektrokleinstfahrzeug.

– Die Polizei Hagen führt ganzjährig unterschiedliche
Präventionsmaßnahmen und Kontrollen durch, um die Zahl der
Unfälle weiter zu reduzieren und um auf die Hauptunfallursachen
hinzuweisen. Die Maßnahmen richten sich an alle Altersgruppen
und Geschlechter.

– Die flächendeckende Überwachung des Straßenverkehrs, inklusive
repressiver Maßnahmen, zur Bekämpfung schwerer Unfallfolgen
befindet sich in der Stadt an der Volme auf einem hohen Niveau.

Die Hagener Zahlen für 2023

Die Polizei Hagen nahm im Jahr 2023 im Stadtgebiet insgesamt 8.024 Verkehrsunfälle auf. Im Vergleich zum Vorjahr (7.639 Unfälle) stieg die Anzahl um 385 Fälle. Hierbei handelt es sich jedoch überwiegend um Unfälle mit Sachschäden, bei denen keine Personen zu Schaden kamen. Mit Blick auf die Jahre vor Corona (2019: 8.082 Unfälle) fällt auf, dass sich die Zahl für 2023 noch immer auf einem niedrigen Niveau befindet. Durch die Sperrung der Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid hat sich die Verkehrsdichte im Stadtgebiet noch einmal erhöht. Von den veränderten Verkehrsflüssen sind insbesondere die Stadtteile Rummenohl und Dahl betroffen.

„Traurigerweise sind im Jahr 2023 sieben Menschen bei Verkehrsunfällen auf den Hagener Straßen tödlich verunglückt. Es lassen sich jedoch keine Gemeinsamkeiten feststellen – bei allen Unfällen handelt es sich um unterschiedliche Unfallursachen und Örtlichkeiten“, erklärt Stefan Boese, Leiter der Direktion Verkehr.

Die Gesamtzahl der Verletzten betrug im vergangenen Jahr 685 Personen (Vorjahr 623). Hierbei verletzten sich 609 Personen leicht (549 in 2022) und 69 Personen schwer (70 in 2022). 105 Fußgängerinnen/Fußgänger kamen im Jahr 2023 im Straßenverkehr zu Schaden. Zwei Menschen starben, sechs Personen zogen sich schwere Verletzungen zu, 97 Personen wurden als leicht verletzt eingestuft. Im Jahr 2022 lagen die Zahlen bei 93 verletzten Fußgängerinnen/Fußgängern (84 leicht, 9 schwer, keine tödlichen Unfälle).

Die Beliebtheit von Pedelecs, E-Scootern und Fahrrädern steigt weiterhin. In Hagen sind die Unfallzahlen jedoch erfreulicherweise auf einem sehr niedrigen Niveau. Im Jahr 2023 gab es 41 Radunfälle (37 in 2022). Von ihnen verletzten sich 32 leicht und acht schwer. Ein Radfahrer kam jedoch bei einem Verkehrsunfall ums Leben. 23 Personen waren von einem Unfall mit einem Pedelec betroffen. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von über 17 Prozent. Sowohl im Jahr 2023 als auch im Jahr 2022 verunfallten sechs Personen mit einem Elektrokleinstfahrzeug.

Die Anzahl der im Straßenverkehr verletzten Kinder blieb mit 56 Jungen und Mädchen im Vergleich zum Vorjahr gleich. Im Jahr 2023 befanden sich von den 56 Verletzten zehn Kinder auf dem Schulweg.

„Unsere intensive Verkehrssicherheitsarbeit, ob präventiv oder repressiv, ist deshalb so bedeutsam, weil es bei jedem Verkehrsunfall um die körperliche Unversehrtheit oder das Leben der Beteiligten geht. Unser Ziel ist es, die Zahl der im Straßenverkehr verletzten Personen weiter zu reduzieren. Jeder Verkehrsunfall kann schwerwiegende Auswirkungen haben – die körperlichen aber auch psychischen Folgen können immens sein. Aber auch die Familien der Unfallopfer, Unfallzeugen oder Einsatzkräfte müssen die Folgen solcher einschneidenden Ereignisse verarbeiten“, so Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz.

Gefahr im Straßenverkehr in Hagen zu Schaden zu kommen, ist weiter gering

Die Wahrscheinlichkeit, in Hagen bei einem Verkehrsunfall geschädigt zu werden, ist nach wie vor gering. Dies belegt die sogenannte Verunglücktenhäufigkeitszahl. Zur Ermittlung dieses Wertes werden die Unfallzahlen auf die Einwohnerzahl der jeweiligen Stadt umgerechnet (Zahl der Verunglückten je 100.000 Einwohner). Im direkten Vergleich aller 47 Kreispolizeibehörden in Nordrhein-Westfalen belegt Hagen hier Platz 17 im Ranking und ist somit im oberen Drittel.

Betrachtet man die Zahlen der sogenannten Verkehrsunfallfluchten, so ist für die Unfälle mit Sachschaden für das Jahr 2023 eine leichte Senkung um 41 Fälle auf 1.783 zu verzeichnen (2022: 1824). Die Aufklärungsquote stieg im Jahr 2023 um einen Prozentpunkt auf 39 Prozent. Bei Unfallfluchten kamen im vergangenen Jahr 50 Menschen zu Schaden (46 in 2022). Die Aufklärungsquote konnte jedoch deutlich gesteigert werden. Sie stieg auf 70 Prozent – im Jahr 2022 lag die Aufklärungsquote bei 50 Prozent.

„Wir freuen uns über diese hohe Aufklärungsquote. Wir möchten Bürgerinnen und Bürger weiter darin bestärken, sehr niederschwellig die Polizei zu informieren, sollten sie eine Unfallflucht beobachten. Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort stellt eine Straftat dar, die mit Geld- oder sogar Freiheitsstrafe bestraft werden kann“, so Polizeioberrat Stefan Boese. „Je genauer die Hinweise zum flüchtigen Fahrzeug sowie zu den Fahrzeugführerinnen/Fahrzeugführern sind, desto besser sind unsere Ansätze für Ermittlungen“, ergänzt Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh.

Präventionsarbeit als wichtiger Baustein

Um die Verkehrsunfallzahlen in Hagen weiterhin auf einem niedrigen Niveau zu halten und schwere Unfallfolgen zu bekämpfen, findet auch im Jahr 2024 eine intensive Überwachung des Straßenverkehrs inklusive repressiver Maßnahmen sowie Präventionsarbeit in allen Altersgruppen statt. In Kindergärten und Schulen führen Verkehrssicherheitsberater und der Bezirksdienst unterschiedliche Trainings mit Jungen und Mädchen durch. Sie befassen sich unter anderem mit den Themen Straßenüberquerung, Schulwegsicherung, sowie Radfahrtrainings. Die sehr jungen Verkehrsteilnehmerinnen/Verkehrsteilnehmer werden durch Aufführungen der Verkehrspuppenbühne für die täglichen Gefahren des Straßenverkehrs sensibilisiert. „Trotz intensivster Präventionsarbeit müssen wir hier aber auch ganz deutlich die Erziehungsberechtigten in die Verantwortung nehmen.“, betont Polizeioberrat Stefan Boese und fügt hinzu: „Zu Hause werden die Grundlagen für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr gelegt.“

Mit Fahrsimulator-Trainings und mit „Crash Kurs NRW“ werden zudem junge Erwachsene gezielt angesprochen. Für die Fahranfänger auf den weiterführenden Hagener Schulen organisieren die Verkehrssicherheitsberaterinnen und -berater die Teilnahme an Veranstaltungen des landesweiten Präventionsprogramms. Fast alle weiterführenden Schulen in Hagen nehmen dieses Angebot regemäßig in Anspruch.

Für Seniorinnen und Senioren bietet die Polizei Hagen regelmäßig kostenlose Pedelec-Trainings an, die sehr beliebt sind: „Wir haben viele positive Rückmeldungen zu unserem Präventionsansatz erhalten und werden dieses Angebot weiter ausbauen. Wir setzen dabei auf moderne Technik wie VR-Brillen, um Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch anschaulicher für gefährliche Situationen im Straßenverkehr sensibilisieren zu können. In den kommenden Osterferien stehen bereits die nächsten Trainings an“, erklärt Polizeioberrat Stefan Boese.

„Unser klarer Ansatzpunkt ist, dass jeder Unfall vermeidbar ist und eine Ursache hat. Wir möchten Menschen sensibilisieren, noch bewusster am Straßenverkehr teilzunehmen, umsichtig zu fahren und gegenseitig Rücksicht zu nehmen. Unsere Maßnahmen sind spezifisch auf die Bekämpfung der Hauptunfallursachen ausgerichtet“, so Direktionsleiter Stefan Boese abschließend.

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