Proteinkompass 2024: So stehen die Deutschen zu den alternativen Proteinen

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Berlin (ots) –

Wer sich vegan oder vegetarisch ernähren will, möchte häufig gute Alternativen zu tierischen Lebensmitteln haben. Doch worauf achten die Deutschen bei diesen sogenannten Alternativen und was kommt wirklich auf den Tisch? Gemeinsam mit den Meinungsmachern von Civey (http://civey.de) bringt das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) (http://www.moderne-landwirtschaft.de) den Proteinkompass 2024 (http://www.moderne-landwirtschaft.de/proteinkompass-2024) heraus.

Nur wenige Deutsche verzichten gänzlich auf Fleisch- und Milchprodukte

Etwa zwei Drittel der Deutschen essen zumindest gelegentlich Fleisch- oder Wurstwaren, nur 6 Prozent geben an, vollständig darauf zu verzichten. Bei Milch- und Molkereiprodukten sind es sogar über 80 Prozent, die sagen, dass sie mindestens einmal in der Woche zu diesen Produkten greifen. Und nur für 13 Prozent der Befragten ist es sehr wichtig, pflanzliche Alternativen zu Milch oder Fleisch zu haben. Der Mehrheit (56 Prozent) sind derartige pflanzliche Alternativen gar nicht wichtig. Wenngleich in Haushalten mit Kindern die Nachfrage etwas höher liegt, überwiegen auch dort diejenigen, die dies für nicht wichtig erachten, deutlich (70 Prozent).

„Wer auf Fleisch und Milch verzichtet, sucht offensichtlich nicht zwangsläufig nach Alternativprodukten“, sagt Lea Fließ, Geschäftsführerin Forum Moderne Landwirtschaft. „Viel mehr geht es den Deutschen dabei um die Themen Gesundheit oder Tierwohl.“

Eiweißgehalt spielt bei Alternativen keine große Rolle

Während Milch- und Molkereiprodukte wie Fleisch- und Wurstprodukte vom Großteil der Bevölkerung regelmäßig und intensiv konsumiert werden, achten nur wenige bewusst auf den Eiweißgehalt der Lebensmittel und noch weniger halten die Verfügbarkeit pflanzlicher Alternativen für wichtig. So bestimmt eher traditionelles Ernährungsverhalten den Lebensmittelkonsum, wobei die unterschiedlichen Proteinquellen, abgesehen von Nahrungsergänzungsmitteln und Sojaprodukten, breit genutzt werden. Käufer pflanzlicher Alternativen machen dies für ihre Gesundheit und für das Tierwohl, insbesondere bei Fleisch- und Wurstalternativen. In Haushalten mit Kindern jedoch zeigt sich schon eine gewisse Veränderung hin zu mehr alternativen Proteinquellen und weg von vor allem Fleisch- und Wurstprodukten. Dass für die Befragten die Herkunft der Produkte aus Deutschland bei Fleisch- und Wurstalternativen weitaus wichtiger ist als bei den Milchalternativen, ist bemerkenswert.

„Die Studie zeigt deutlich, dass der Einsatz von pflanzlichen Alternativen vor allem durch das steigende Bewusstsein für Gesundheit und nachhaltige Ernährung gelenkt wird. Verbraucher möchten sicherstellen, dass ihre Entscheidungen sowohl dem Tierwohl als auch der Umwelt zugutekommen“, ergänzt Fließ.

Unterschiedliche Eiweißquellen werden breit genutzt – allen voran Eier und Hülsenfrüchte

Wer auf den Eiweißgehalt in den Nahrungsmitteln achtet, nutzt bei der Versorgung mit Proteinen intensiv die verfügbaren Quellen – im Schnitt wählten die Befragten 3,5 Quellen aus. Nahrungsergänzungsmittel und Sojaprodukte dienen dabei nur für etwa jeden dritten bzw. jeden fünften Befragten als Proteinquelle. Männer greifen deutlich häufiger als Frauen zum Fleisch (55 Prozent vs. 40 Prozent), während diese ihren Proteinbedarf eher durch Hülsenfrüchte decken.

Milchalternativen werden vor allem aus Gesundheits- und Tierwohlaspekten gekauft

Mehr als die Hälfte der Käufer von Milchalternativen kauft diese, um der eigenen Gesundheit etwas Gutes zu tun oder aus moralischen Gründen. Aber auch Klimaschutz spielt eine bedeutende Rolle bei der Entscheidung, während Geschmack und Preis eher selten Grund für die Entscheidung sind. Dass Milchalternativen aus der Region stammen, ist für die Mehrheit nicht so wichtig. Auch wenn sich hierin ein Stück weit auch die nicht so große Affinität zu Milchalternativen in der Bevölkerung niederschlägt, so ist es nur für weniger als 20 Prozent der Befragten sehr wichtig, auch bei Milchalternativen auf regionale Produkte zurückgreifen zu können. Besonders für Männer spielt dies nur selten eine Rolle.

Auch Fleisch- und Wurstalternativen werden nur von einer kleinen Gruppe bewusst gekauft

Ähnlich wie bei den Milchalternativen sind es nur etwa 10 Prozent der Befragten, die auf diese Frage mit „auf jeden Fall“ antworten. Deutlicher stärker jedoch greifen Haushalte mit Kindern zu Fleisch- und Wurstalternativen (30 Prozent „Ja, auf jeden Fall“ und „Eher ja“). Beim Kauf Fleisch- und Wurstalternativen steht die Sorge ums Tierwohl vornan. 80 Prozent der Käufer von Fleisch- und Wurstalternativen macht dies wegen des Tierwohls.

Alle Ergebnisse des Proteinkompass 2024 finden Sie unter: moderne-landwirtschaft.de/proteinkompass-2024.

Zu den Umfrageergebnissen:

Civey hat für Forum Moderne Landwirtschaft vom 14.06. bis 24.06.2024 online 2.500 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren, 1.000 Personen, die bewusst auf den Eiweißgehalt achten, wenn Sie Lebensmittel kaufen, 1.000 Personen, die beim Einkauf von Lebensmitteln bewusst zu Milchalternativen greifen und 1.000 Personen, die beim Einkauf von Lebensmitteln bewusst zu Fleisch- und Wurstalternativen greifen befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 3,0 bis 6,0 Prozentpunkten beim jeweiligen Gesamtergebnis. Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier (https://civey.com/ueber-civey/unsere-methode).

Pressekontakt:
Beatrix Reißig
Leitung Kommunikation / Pressesprecherin
Forum Moderne Landwirtschaft e.V.
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Quelle: ots