„Leitplanken vor Verboten“ / Social Media erst ab 16? Spannende Diskussion bei den Augsburger Mediengesprächen

München (ots) –

Verbot von Social Media für Jugendliche – Schutz oder Zensur? Zu diesem aktuell viel diskutierten Thema haben sich gestern Abend bei den Augsburger Mediengesprächen Podiumsgäste aus Forschung, Politik, Medienpädagogik und Jugendvertretung ausgetauscht. Gastgeber der Publikumsveranstaltung mit mehr als 200 Besucherinnen und Besuchern im Hotel Maximilian’s waren die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) und die Augsburger lokalen Medien.

„Natürlich ist ein Verbot ein starkes politisches Signal, mit dem Rechtsklarheit geschaffen und ein Fokus auf die schädlichen Wirkungen von Social Media gerichtet wird“, so Gastgeber Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der BLM. Gleichzeitig dürften Verbote nur die „Ultima Ratio“ sein, denn „digitale Resilienz wächst nicht hinter Verboten“. Vorrangig seien „einheitliche Regeln zur Nutzung an Schulen und Medienbildung, die die Lebenswirklichkeit junger Menschen widerspiegelt“. Seine Überzeugung: „Wir müssen Leitplanken umsetzen, bevor wir Verbote aussprechen.“

Dr. Fabian Mehring, Bayerischer Staatsminister für Digitales und Mitglied des BLM-Medienrats:

„Die Digitalisierung ist irreversibel und durchdringt längst alle Bereiche unseres modernen Lebens. Ausgerechnet der jungen Generation, die ihr ganzes Leben im KI-Zeitalter verbringen wird, das Internet zu verbieten, käme einer Kapitulation vor digitaler Transformation gleich. Statt einen digitalen Verbotsstaat zu errichten, setzen wir in Bayern auf die Vermittlung von Medienkompetenz als der Schlüsselkompetenz unseres Jahrhunderts schlechthin. Wir werfen keinen vermeintlich schützenden Kokon über die Digital Natives, sondern befähigen die nächste Generation dazu, sich kritisch-konstruktiv durch die digitale Welt zu bewegen.“

Am Ende des Abends waren sich alle Teilnehmenden einig: Die zentrale Herausforderung der nächsten Jahre liegt im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Schutz, Teilhabe und Prävention – für Politik, Aufsicht und Plattformen, genauso wie für Lehrende, Eltern und Jugendliche. Wer die Diskussion verpasst hat, kann die Augsburger Mediengespräche am 22. November um 21.30 Uhr und am 23. November um 14 Uhr auf a.tv nachschauen.

Weitere Informationen und Fotos finden Sie hier (http://www.blm.de/mediengespraeche).

Pressekontakt:
Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM)
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Pressesprecherin
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Quelle: ots