Solingen (ots) –
Der Fachkräftemangel ist ein Thema, das nach wie vor in aller Munde ist – vor allem im Handwerk: Hier fehlen laut Berechnungen des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) bundesweit mehr als 200.000 Fachkräfte. Und der Bedarf an Handwerkern wächst weiter an.
Hinzu kommt, dass sich die Lücke in der Belegschaft in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen dürfte, da viele erfahrene Handwerker in den Ruhestand gehen. Diese Entwicklungen bedrohen die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Branche, die seit jeher als das Rückgrat der deutschen Wirtschaft gilt. Doch welche Maßnahmen können Handwerksbetriebe ergreifen, um langfristig Fachkräfte zu sichern? Im Folgenden lesen Sie fünf Strategien für Handwerksbetriebe, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Strategie 1: Nachwuchs gezielt ansprechen
Viele Handwerksbetriebe haben das Problem, dass sie gar nicht erst von Nachwuchstalenten wahrgenommen werden, weil sie sich nicht aktiv präsentieren. Um heute Azubis zu gewinnen, muss der Betrieb genau dort sichtbar sein, wo potenzielle Bewerber ihre Zeit verbringen – auf Social Media. Entscheidend ist eine authentische Darstellung des Unternehmens, am besten mit ansprechenden Bildern oder kurzen Videos, die den Arbeitsalltag, die Unternehmenskultur und die Werte zeigen. Dabei sollte das Team nach Möglichkeit immer aktiv mit einbezogen werden – so beispielsweise, indem Auszubildende in kurzen Interviews von ihrem Arbeitsalltag berichten. Präsenz in den sozialen Medien ist allerdings keine einmalige Sache – auf die Regelmäßigkeit kommt es an.
Zudem sollten Karrierewege klar kommuniziert werden, damit potenzielle Mitarbeiter eine Perspektive im Handwerk erkennen. Das ist deshalb so wichtig, weil gerade junge Menschen oft keine Vorstellung davon haben, welche Entwicklungsmöglichkeiten es im Handwerk gibt. Eine wirkungsvolle Möglichkeit, das zu ändern, sind Erfolgsgeschichten von Mitarbeitern – sie zeigen authentisch, welche Chancen das Handwerk bietet.
Strategie 2: Azubis langfristig binden
Handwerksbetriebe, die Azubis gewinnen konnten, haben die erste Hürde überwunden – doch mindestens ebenso wichtig ist es, gewonnene Azubis auch zu halten. Viele junge Menschen brechen ihre Ausbildung ab, weil sie sich nicht wertgeschätzt fühlen. Ein respektvoller Umgang ist deshalb sehr wichtig. Ihre Wertschätzung können Betriebe zum Beispiel zeigen, indem sie attraktive Rahmenbedingungen bieten – darunter angemessene Gehälter, Prämien für gute Leistungen und spätere Aufstiegschancen. Wichtig ist auch ein strukturiertes Ausbildungskonzept mit festen Ansprechpartnern und regelmäßigen Feedbackgesprächen. Wer Azubis gut integriert, beispielsweise durch gemeinsame Teamevents, sorgt zusätzlich für eine stärkere Bindung ans Unternehmen.
Strategie 3: Arbeitgeberattraktivität steigern
Der Fachkräftemangel betrifft nicht jedes Unternehmen gleichermaßen – Fachkräfte wandern dorthin, wo sie die besten Bedingungen vorfinden. Viele Betriebe übersehen, dass attraktive Benefits, eine gute Organisation und klare Prozesse das sind, was sich potenzielle Mitarbeiter wirklich wünschen, weil genau das ihren Arbeitsalltag erleichtert. In Zeiten der Digitalisierung sollten sich Betriebe außerdem den Möglichkeiten der Technik öffnen – so zum Beispiel, indem sie ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, gewisse Aufgaben auch von zu Hause aus zu erledigen. Letztendlich kommt es darauf an, Nachwuchstalenten zu zeigen, dass man ihnen bestmöglich entgegenkommt. Ähnliches gilt für attraktive Zusatzleistungen wie ein eigenes Jobrad, Tankgutscheine oder eine betriebliche Altersvorsorge, die unabhängig von monetären Anreizen dabei helfen können, qualifizierte Fachkräfte langfristig zu halten.
Strategie 4: Weiterbildung aktiv fördern
Gute Mitarbeiter bleiben nur, wenn sie Entwicklungsmöglichkeiten sehen. Wer Mitarbeiter langfristig halten möchte, muss ihnen folglich eine Zukunft in Form von Aufstiegschancen, Weiterbildungen und Spezialisierungen bieten – so beispielsweise, indem man sie finanziell und zeitlich bei Fortbildungen unterstützt. Spezialisierungen in bestimmten Bereichen bringen nicht nur dem Mitarbeiter, sondern auch dem Betrieb selbst Vorteile. Zudem sollten Handwerksunternehmen Nachwuchstalenten von Anfang an interne Karrierewege aufzeigen, um so für eine langfristige Mitarbeiterbindung zu sorgen.
Strategie 5: Mitarbeitergewinnung langfristig denken
Ein häufiger Fehler vieler Handwerksbetriebe besteht darin, erst dann nach neuen Fachkräften zu suchen, wenn sie dringend benötigt werden. Besser wäre es, ganzjährig sichtbar zu sein, denn nur so kann langfristig eine starke Arbeitgebermarke aufgebaut werden, mit der man im Gedächtnis potenzieller Nachwuchstalente bleibt. Eine kontinuierliche Präsenz auf verschiedenen Kanälen sorgt dafür, dass sich potenzielle Bewerber an das Unternehmen erinnern, wenn sie nach einer neuen Stelle suchen. Ebenso wichtig ist ein einfacher Bewerbungsprozess. Wer Interessenten mit komplizierten Onlineformularen oder langen Wartezeiten abschreckt, darf sich nicht wundern, wenn die Resonanz entsprechend zurückhaltend ausfällt. Stattdessen sollten Betriebe auf schlanke Prozesse und einfache Bewerbungsmöglichkeiten setzen, um es Interessenten zu erleichtern, mit ihnen in Kontakt zu treten.
Über Liborio Manciavillano:
Liborio Manciavillano ist der Geschäftsführer der HWS Handwerks-Schmiede GmbH. Als gelernter Handwerker mit eigenem Betrieb gibt er anderen mittelständischen Handwerksbetrieben effektive Systeme und Prozesse weiter, um zukunftsfähig zu bleiben. Im Rahmen des 12-Monats-Programms eignen sie sich die neuesten digitalen Methoden in den Bereichen Unternehmensführung, Mitarbeitergewinnung und Kundenakquise an. Weitere Informationen unter: https://www.handwerks-schmiede.de/.
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