Welttag gegen Kinderarbeit: Trotz steigender Kakaopreise arbeiten weiter Millionen von Kindern illegal für unsere Schokolade

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Hamburg (ots) –

Circa sechzig Prozent des weltweiten Kakaos stammen aus Westafrika, genauer gesagt aus den produzierenden Ländern Côte d’Ivoire und Ghana. Auch heute, wenn sich der Welttag gegen Kinderarbeit jährt, werden wieder Millionen von Kindern auf den Kakaoplantagen arbeiten – illegal. Denn obwohl diese Praxis verboten ist, ist sie Realität im Alltag der Familien. 1,56 Millionen Kinder arbeiten illegal auf Kakaofarmen (NORC Bericht 2020 (https://www.norc.org/content/dam/norc-org/pdfs/NORC%202020%20Cocoa%20Report_English.pdf)). Für ihren Alltag bedeutet das, dass sie nicht zur Schule gehen können, schwere Lasten tragen und mit gefährlichen Macheten arbeiten müssen. Die Kakaobohnen von diesen Plantagen werden dann bei uns unter anderem für die Herstellung vieler beliebter Schokoladensorten verwendet, die im Supermarkt verkauft werden. Doch über diesen bitteren Beigeschmack von Schokolade sprechen nur wenige Schokoladenhersteller offen. Anders Tony’s Chocolonely (https://tonyschocolonely.com/de/de/unsere-mission), das Impact-Unternehmen aus den Niederlanden, das sich mit seinen bunten Tafeln, ausgefallenen Sorten und mutigen Aktionen stark macht für eine Sichtbarkeit der Probleme im Kakaoanbau. Ihre Mission: Gemeinsam Ausbeutung, Zwangsarbeit und Abholzung im Kakaoanbau zu beenden.

Schokoladenhersteller zahlen zu niedrigen Preis

Seit vielen Jahren klärt Tony’s Chocolonely (https://tonyschocolonely.com/de/de/unsere-mission) darüber auf, dass Nachhaltigkeitsziele und Siegel nur bedingt ein Kompass für faire Schokolade sind. Zwar sollen sie Engagement und eine verantwortungsbewusste Geschäftspraxis bezeugen, doch oftmals wird die Verantwortung entlang der Lieferkette der Kakaobohnen an lokale Akteur:innen und Farmer:innen vor Ort weitergegeben. Die Wurzel des Problems: Schokoladenhersteller, die Kakaobohnen auf dem Weltmarkt einkaufen, zahlen einen viel zu niedrigen Preis. Am Ende stehen Familien, die für ihre Arbeit auf den Plantagen kein existenzsicherndes Einkommen erhalten – ein maßgeblicher Faktor für illegale Kinderarbeit. Auch jetzt, wo Schokoladenpreise im Supermarktregal auf einem Rekordhoch sind, ändert sich das leider nicht. Hohe Preise auf dem Kakao-Handelsmarkt bedeuten nämlich leider nicht unbedingt höhere Preise für Kakaofarmer:innen. Die Situation verschärft sich zudem in Anbetracht weiterer negativer Einflüsse auf die Lebensrealität der Kakaofarmer:innen wie steigende Preise für Düngemittel und anderer landwirtschaftlicher Betriebsmittel sowie die beunruhigenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Produktivität.

Illegale Kinderarbeit aufdecken und bekämpfen

Natürlich ist die Tatsache, dass es illegale Kinderarbeit in den Lieferketten gibt, nicht gut, aber es ist real und darum ist es wichtig, diese Fälle zu finden und Veränderungen anzustoßen. Auch wenn Tony’s Chocolonely nie Fälle moderner Sklaverei in der Lieferkette entdeckt hat, findet das Unternehmen auch heute noch Fälle von illegaler Kinderarbeit. Doch durch direkte Zusammenarbeit und Partnerprojekte schafft Tony’s Chocolonely Veränderungen und verbessert gemeinsam mit lokalen Akteuren die Lebensbedingungen in den produzierenden Ländern, um die Fälle zu senken. Tony’s sagt: „Unser Modell funktioniert“.

Kinderarbeit zu ermitteln bedeutet also, sie auch bekämpfen zu können. Deshalb hat Tonys 2017 das Child Labor Monitoring and Remediation System (CLMRS) eingeführt. Das CLRMS zielt darauf ab, ein Kind innerhalb von 6 bis 12 Monaten nach Aufdeckung des Falles aus der Kinderarbeit herauszuholen. Die Kooperativen führen das System mit Unterstützung der ICI (International Cocoa Initiative (https://www.cocoainitiative.org/)) und Tony’s bei all ihren Mitgliedern ein, und wollen damit nicht nur die Bauern und Bäuerinnen erreichen, mit denen Tony’s Chocolonely zusammenarbeitet, sondern die gesamte Gemeinschaft. Teil des CLMRS ist auch, nach der Aufdeckung von Fällen von illegaler Kinderarbeit Lösungen zu finden. Konkret bedeutet das: Das Unternehmen betrachtet die Ursachen, warum Kinder beispielsweise auf Anbaufelder und nicht in die Schule geschickt werden – eine Kernursache hier ist die Armut, unter anderem ausgelöst durch weltweites und systembedingtes, wirtschaftliches Ungleichgewicht. Direkthilfe leistet Tony’s dann unter anderem bei der Organisation von Geburtsurkunden, die zur Registrierung in Schulen nötig sind oder auch die Bereitstellung von Fahrrädern für den Weg zur Schule bis hin zum Bau von nahegelegenen Schulen. Die Hauptsäule von Tony’s Chocolonely aber ist ein fairer Preis für die Kakaobohnen, der den Kakaofarmer:innen ein existenzsicherndes Einkommen ermöglicht.

Tony’s verringert den Anteil von branchenüblichen 50% auf 50 % auf <5 % reduziert. Je länger Tony's mit Partnerkooperativen und Farmer:innen in Westafrika zusammenarbeitet, desto geringer ist die Rate der Kinderarbeit. Bei den langjährigen Partnerkooperativen lag der Anteil der Kinder in Kinderarbeit im vergangenen Jahr bei 4,4 %. Bei den zwei neuen Partnerkooperativen lag der Anteil der Kinder in Kinderarbeit bei 52,8 % – was dem alarmierenden Branchendurchschnitt entspricht. Ein gewaltiger Unterschied. Alle Fälle von Kinderarbeit werden gegenwärtig vollständig aufgearbeitet und durch die Zusammenarbeit mit allen Betroffenen die Kinder aus der illegalen Arbeit geführt. Und das geschieht schneller als früher: 9-12 Monate im Vergleich zu 24 Monaten.

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Original-Content von: Tony’s Chocolonely, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots