Datenschutz im Internet: Tipps beim Surfen

Das Internet wird von nahezu jedem Menschen tagtäglich genutzt. Ob zum Surfen und Streamen, für den Job und die Schule oder den Austausch mit Freunden und Bekannten über Social Media. Bei der Nutzung des Internets werden nahezu immer Daten gesammelt. Da scheint es schwierig, den eigenen Datenschutz hochzuhalten.

Privat surfen: Ist das sinnvoll?

Der Inkognito-Modus ist sowohl am Smartphone als auch am PC für nahezu jeden Browser verfügbar. Diese Funktion kann jedoch ein trügerisches Bild vermitteln. Denn das eigene Gerät speichert zwar nicht den Suchverlauf. Der Datenschutz wird dabei jedoch nur bedingt erhöht. Denn grundsätzlich werden die Daten trotzdem gespeichert, sobald sich Nutzer in einem Portal einloggen. Das Tracking oder die personalisierte Werbung können aber zumindest eingeschränkt werden. Auch, wenn Sie eine anonyme Suchmaschine nutzen, können personenbezogene Daten deutlich schwerer eruiert werden. Google hingegen speichert jede Suchanfrage und verarbeitet diese Daten auch entsprechend. Das Tracking ist jedoch nur solange erschwert, bis Sie sich in ein Portal einloggen. Wer online shoppt und sich dafür mit seinem Konto anmeldet, bekommt also beim nächsten Besuch auf dem Portal trotzdem individuelle Vorschläge. Um wirklich privat und anonym surfen zu können, braucht es ein VPN. Das Virtual Private Network verschlüsselt die eigenen Daten und verhindert, dass Webseite-Betreiber auf diese zugreifen können. Dabei muss natürlich bedacht werden, dass der VPN-Anbieter dennoch alle Daten sammelt.

Persönliche Angaben: So viel wie nötig, so wenig wie möglich

Wenn Sie heutzutage auf das Internet zugreifen, ist es nahezu unmöglich, die eigene Identität geheim zu halten. Spätestens beim Online-Shopping oder der Registrierung für Portale müssen personenbezogene Daten angegeben werden. Dabei sollten Sie die Angaben aber so gering wie möglich halten. Stellen Sie sich vorab die Frage, ob eine Registrierung unbedingt notwendig ist. Häufig können Sie auch direkt als Gast bestellen und müssen kein Konto erstellen. Zudem sollten immer nur so viele Angaben wie unbedingt notwendig gemacht werden. Erkennen lässt sich dies an Feldern, die mit einem „*“ gekennzeichnet sind. Häufig ist es nicht notwendig, dass die Telefonnummer angegeben wird. Meist reicht nämlich auch die Eingabe der E-Mail-Adresse. Hier wiederum kann es sich lohnen, ein separates Konto zu erstellen. So bleibt Ihr privates Postfach frei von Werbung und Spam.

Mit Social Media in die Datenfalle

Ob Facebook, Instagram oder TikTok. Milliarden Menschen auf der ganzen Welt nutzen soziale Netzwerke. Dabei erfolgt eine Registrierung meist bereits im Teenager-Alter. Ob Storys, Kurzvideos oder Urlaubsfotos. Was einmal gepostet wird, lässt sich dann über Jahre hinweg im Internet finden. Auch persönliche Daten rund um Wohnort, Alter, Beruf und Co. werden von den Social-Media-Plattformen gespeichert. Instagram beispielsweise erhebt Daten aus 14 Kategorien. 11 dieser Kategorien werden mit Dritten geteilt. Ein lukratives Geschäft für den Social-Media-Dienst, der sich über die Prinzipien des Datenschutzes hinweg erhebt. Denn Daten sind längst zu einem wertvollen Gut geworden. Nutzer sollten sich daher genau überlegen, welche Inhalte im Internet geteilt werden. Denn selbst ein privates Konto schützt nicht davor, dass die persönlichen Daten nicht vom Anbieter gespeichert werden. Auch gelöschte Konten sind nicht direkt für immer verschwunden. Oft werden Daten einen Monat lang gespeichert und weiterverarbeitet. Erst danach erfolgt eine vollständige Löschung.

Apps als „geheime“ Spione?

Mit der Beliebtheit der Smartphones sind auch Tausende Apps aus dem Boden geschossen. Die Hemmschwelle zum Download ist dabei gering. Denn viele dieser Apps sind kostenlos. Für die Finanzierung werden dann entweder in der App Daten gesammelt oder Werbungen implementiert. Oft nutzen die Entwickler auch beide Möglichkeiten, um sich zu finanzieren. Dabei können Standort- oder Kontaktdaten ausgelesen werden, wenn Sie die Einstellungen nicht aktiv ändern. Auch der Zugriff auf Fotos ist längst keine Seltenheit mehr. Viele Nutzer bedenken aber nicht, dass sie mit der Zustimmung ihr Privatleben quasi mutwillig in die Hände Dritter legen. Diese Daten werden dann in den meisten Fällen weiterverkauft oder genutzt, um digitale Zwillinge zu erschaffen.