Nicht nur für Frisch-Geschiedene: Wie man Unerwünschtes aus Bildern schneidet

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Es gibt viele Gründe dafür, ein Foto oder Bild beschneiden zu wollen. Natürlich kann man damit den störenden Daumen am Rand loswerden oder den Ex-Partner der Schwester aus dem Familienfoto verschwinden lassen. “Image-Cropping” kann jedoch auch dazu verwendet werden, um die Komposition zu verbessern oder einen neuen Fokuspunkt zu setzen. 

Was ist “Image-Cropping”?

Als “Image-Cropping” bezeichnen Grafiker und Fotografen das Beschneiden eines Bildes von den Rändern her. Die Proportionen und der Fokus einer Abbildung können dadurch nachträglich wesentlich verändert werden. Ein Beispiel dafür ist die Anpassung von rechteckigen Standard-Fotos an das quadratische Instagram-Format. 

Welche Möglichkeiten stehen zur Verfügung, um Bilder zu croppen?

Die Applikationen für die Darstellung und das Bearbeiten von Fotos auf Smartphones haben standardmäßig eine einfache Crop-Funktion. Das gängige Symbol dafür sind zwei rechte Winkel, deren Enden sich kreuzen. Meist findet man das Tool, indem man das zu bearbeitende Bild über die Galerie öffnet und dann die Option “Bearbeiten” wählt. 

Die meiste Flexibilität beim Croppen von Fotos hat man sicherlich, indem man ein bewährtes Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop wählt. Damit erstellte Ausschnitte können jede gewünschte Form annehmen und sind nicht auf viereckige Formate beschränkt. Wenn man bisher noch keine Erfahrung mit vergleichbarer Software hat, kann die Vielzahl der Optionen überwältigend wirken. Doch mit der Hilfe von Online-Anleitungen sind einfache Aufgaben wie das Image-Cropping einfach zu bewältigen.

Wer seine Fotos am Computer arbeiten möchte, ohne eine Software zu kaufen oder herunterzuladen, kann seine Bilder online zuschneiden. Grafik-Tools wie Adobe Express sind benutzerfreundlich und sorgen dafür, dass die Bildqualität optimal erhalten bleibt. 

Zuletzt besteht die zuvor bereits kurz erwähnte Möglichkeit, Bilder über Social Media-Apps hochzuladen und den Ausschnitt zu bearbeiten. Die Optionen sind hier allerdings normalerweise auf ein oder wenige Formate beschränkt.

Worauf sollte man beim Image-Cropping achten?

Manche professionellen Fotografen vertreten die extreme Ansicht, dass man Fotos nicht croppen sollte, sondern immer von vornherein den richtigen Ausschnitt wählen muss. Regeln die verhindern, dass man vorhandene Möglichkeit nutzt, um ein Bild zu verbessern, darf man jedoch getrost ignorieren.

Diese Richtlinien können dabei helfen, die Crop-Funktion zur Verbesserung der Bildkomposition zu nutzen.

Sicherheitskopie des Originals

Wie viele bereits auf die harte Tour feststellen mussten, kann das Beschneiden eines Bildes nicht bei jeder Smartphone-App wieder rückgängig gemacht werden. Das Letzte, was man möchte, ist von einem Bild zu viel wegzuschneiden und es dadurch zu verschlechtern.

Unabhängig davon, welche Applikationen man benutzt, um seine Bilder zu bearbeiten, der erste Schritt für sicheres Image-Cropping lautet deshalb immer “man erstelle eine 1:1-Kopie des Originals”. Erst wenn die Sicherheitskopie angelegt wurde, sollte man mit dem Zuschneiden beginnen.

Der Drittel-Regel folgen

Während Laien dazu neigen, Fotos so aufzunehmen, dass das Subjekt in der Mitte steht, folgen Grafiker und Fotografen der Drittel-Regel (Goldener Schnitt). Diesem Prinzip folgend werden Bilder in 3 x 3 Raster aufgeteilt. Das zentrale Subjekt sollte sich idealerweise an einer der Stellen befinden, wo sich horizontale und vertikale Linien sich kreuzen. 

Gezieltes Cropping oder Zuschneiden kann eingesetzt werden, um die Position innerhalb des Bildrahmens nachträglich zu optimieren. Die meisten modernen Fotobearbeitungsapps machen es Nutzern einfach, der Drittel-Regel zu folgen, indem sie die Option anbieten, das Raster zur Orientierung einblenden zu lassen. 

Fokuspunkt in Szene setzen

Die Entscheidung, ob und wie viel von einem Bild weggeschnitten werden soll, kann manchmal schwerfallen. Gerade bei Landschaftsaufnahmen kann sich Image-Cropping nachteilig auswirken und das Bild weniger beeindruckend wirken lassen. Es kann hilfreich sein, sich bewusst zu machen, welche Geschichte man mit dem Foto erzählen möchte. Tragen die Randelemente dazu bei oder lenken sie vom Fokuspunkt ab? 

Egal, wieviel man im Endeffekt wegschneidet, die goldene Drittel-Regel sollte auf die Komposition des gewählten Ausschnittes weiterhin zutreffen. 

Auflösung und Bildgröße berücksichtigen

Jedes Mal, wenn ein Foto zugeschnitten wird, verlieren wir Pixel. Das heißt, das Bild ist bei gleichbleibender Qualität insgesamt kleiner. Wenn nicht viel weggeschnitten werden muss, stellt das kein Problem dar. Drastischere Crops können allerdings dazu führen, dass man die Wahl zwischen einem winzigen oder einem unscharfen Ausschnitt hat. 

Je höher die Auflösung des Originals, umso weniger sichtbar ist der Qualitätsverlust. Dementsprechend ist es empfehlenswert, diese bei der Planung der Komposition und der endgültigen Bildgröße zu berücksichtigen. 

Zweck vor Augen halten

Ob man Fotos für das Familienalbum bearbeitet, Produktbilder für den Etsy-Shop erstellt oder Social Media Posts plant, verändert, wie der perfekte Ausschnitt aussieht. Sowohl der Inhalt als auch das Format sollten im Hinblick auf den Zweck optimiert werden. D. h. zum Beispiel zu priorisieren, dass auf dem jährlichen Familienfoto die Gesichter aller Mitglieder gut erkennbar sind und dafür zu sorgen, dass ein Standardformat gewählt wird, das in die Fotobuchecken passt. Demgegenüber ist das ideale Format für einen Instagram Post 1080 x 1080 px und auf die Produktfotos für den Onlineshop gehört nichts, dass vom Artikel ablenkt.

Experimentierfreudig sein

Oft ist der beste Weg herauszufinden, welcher Zuschnitt optimal ist, mehrere Versionen auszuprobieren und zu vergleichen. Beim Experimentieren mit verschiedenen Formaten wie Panorama und Polaroid stellt man hin und wieder überraschenderweise fest, dass eines am besten funktioniert, von dem man es nicht erwartet hat.