Qualifizierte Fachkräfte weiterhin gesucht: Engpässe in 163 Berufen // BA-Presseinfo Nr.25

Nürnberg (ots) –

– Engpässe in rund jedem achten Fachkräfteberuf
– Trotz steigender Arbeitslosigkeit sind Fachkräfte in vielen Branchen knapp
– Zahl der Engpassberufe sinkt von 183 auf 163

Zahl der Berufe mit Fachkräfteengpass weiter auf hohem Niveau

Die Zahl der Berufe mit einem Fachkräfteengpass ist im Jahr 2024 gesunken, bleibt aber weiter auf hohem Niveau. Das geht aus der jährlichen Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. In 163 der rund 1.200 bewerteten Berufe zeigen sich Engpässe bei der Besetzung offener Stellen. Dies sind 20 Berufe weniger als im Jahr zuvor, aber nahezu so viele wie 2018. Damit sind in rund jedem achten Beruf die Fachkräfte knapp.

„Der Rückgang bei den Engpassberufen überrascht aufgrund der anhaltend schwachen Wirtschaftslage nicht. Aber trotz der gestiegenen Arbeitslosigkeit werden Fachkräfte vielfach gesucht und Unternehmen können freie Stellen nicht nachbesetzen, weil Fachkräfte fehlen. Der Fachkräftemangel bleibt eine zentrale Herausforderung für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Wir müssen alle Register ziehen – von gezielter Weiterbildung über bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bis zur gesteuerten Zuwanderung – um dem entgegenzuwirken“, betont die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit Andrea Nahles.

Zu den Berufen mit den stärksten Engpässen zählten auch 2024 weiterhin vor allem Pflege- und Gesundheitsberufe, Engpässe bestanden auch in Bau- und Handwerksberufen. Aber auch Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer sowie Erzieherinnen und Erzieher werden händeringend gesucht.

181 weitere Berufsfelder weisen zwar keinen Engpass aus, stehen jedoch unter Beobachtung, weil sie sich potenziell zu Engpassberufen entwickeln könnten.

Jede zweite gemeldete Stelle bezieht sich auf Engpassberufe

Im Jahresdurchschnitt waren 2024 rund 439.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen für Fachkräfte, Spezialisten und Experten gemeldet. Knapp die Hälfte dieser Stellenangebote richtete sich an Menschen mit einem Engpassberuf. Von den arbeitslos gemeldeten Fachkräften suchten hingegen nur ein Viertel eine Beschäftigung in einem Engpassberuf.

Die Engpassanalyse verdeutlicht den zweigeteilten Arbeitsmarkt. Obwohl 2024 im Jahresdurchschnitt rund 2,7 Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos waren, fanden Unternehmen nicht immer die Fachkraft, die sie suchten.

Methodik und interaktive Analysen

Für die Fachkräfteengpassanalyse werden rund 1.200 Berufsfelder einbezogen und auf Basis von sechs Engpassindikatoren bewertet. Dazu zählen etwa die Besetzungsdauer gemeldeter Stellen, die berufsspezifische Arbeitslosenquote und die Entgeltentwicklung.

Die aktuelle Fachkräfteengpassanalyse, eine vollständige Berufeliste sowie die Indikatoren können in unserem Statistik-Portal heruntergeladen werden.

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Hier finden Sie die vollständige Engpassanalyse (https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?topic_f=fachkraefte-engpassanalyse)

Den dazugehörigen Methodenbericht finden Sie im Dokument Engpassanalyse – Methodische Weiterentwicklung.

Eine Grafik zu dieser Presseinformation finden Sie auf unserer Internetseite: www.arbeitsagentur.de/presse

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