Mainz (ots) –
Im Rahmen einer Veranstaltung mit Gästen aus Medienpolitik, Wissenschaft, Netzszene und Presse veröffentlichte der Verwaltungsrat des ZDF am Freitag, 11. April 2025, ein interdisziplinäres Gutachten zu den Potenzialen eines infrastrukturellen digitalen öffentlichen Mehrwerts (Digitaler Public Value) des ZDF.
Das Aufsichtsgremium des Zweiten Deutschen Fernsehens hatte einen entsprechenden Gutachter-Auftrag erteilt, um infrastrukturelle Perspektiven seines Senders für dessen digitale Zukunft aufzuzeigen. Derzeit wandelt sich das ZDF bereits zu einem Streaming-Portal. Ziel des Gutachtens ist es, die hierbei relevanten medienökonomischen, medienrechtlichen und kommunikationswissenschaftlichen Rahmenbedingungen zu erforschen und Empfehlungen etwa in der Frage notwendiger Investitionen in digitale Infrastruktur zu erhalten.
Das entsprechend interdisziplinär aufgestellte Forscherteam mit Prof. Dr. Frank Lobigs, Prof. Dr. Tobias Gostomzyk, Prof. Dr. Katharina de la Durantaye, Prof. Dr. Leyla Dogruel und Prof. Christina Elmer von Universitäten in Dortmund, Berlin und Erfurt legt eine fundierte Analyse zur Rolle und Verantwortung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks unter den heutigen plattformökonomisch geprägten digitalen Netzwerkbedingungen vor. Als bundesweit agierender Sender komme dem ZDF eine besondere Rolle als Ermöglicher von Netzwerk-Partnerschaften auf einer faktenbasierten, an demokratischen Grundwerten orientierten gemeinsamen Basis zu, so das Forschungsteam. Hierzu bedürfe es einer etwaigen Anpassung der Rahmenbedingungen und einer entsprechenden Beauftragung.
Die Forscher prüfen wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen, die unmittelbar an den aktuellen Stand der Mediengesetzgebung anknüpfen, und zeigen Entwicklungspfade auf, etwa zur freien Lizenzierung von ZDF-Inhalten oder zur grundsätzlichen Offenlegung der Quellcodes von mit öffentlich-rechtlichen Mitteln entwickelter Software bzw. Algorithmen als Open Source für alle. Bestehende Ansätze wie das vom ZDF initiierte internationale Projekt ‚Public Spaces Incubator‘ greift das Gutachten gezielt auf und schlägt schließlich ein Set von Kennzahlen vor, mit denen sich Fortschritt bzw. Erfolg beim Gestalten eines solchen digitalen Raumes messen lassen könnten.
Die Vorsitzende des ZDF-Verwaltungsrates Ministerpräsidentin a.D. Malu Dreyer begrüßte die Klarheit der Studie und die zugleich Hoffnung machenden Möglichkeiten: „In Zeiten von global agierenden Plattformen, die den öffentlichen Diskurs mit ungefiltertem Populismus beherrschen, kann das ZDF Räume für freie und unabhängige Meinungsbildung zwischen und mit Nutzerinnen und Nutzern schaffen und so auch unter schwierigeren Bedingungen gemäß seines Auftrags zu gesellschaftlicher Verständigung und Zusammenhalt für alle Zielgruppen beitragen. Um die nötige Schlagkraft gegenüber den auf Profitmaximierung optimierten Mega-Plattformen und ihren Algorithmen zu entwickeln, braucht es Partner aus dem öffentlichen wie privatwirtschaftlichen Sektor. Der ZDF-Verwaltungsrat kontrolliert dabei die Grundlagen notwendiger Investitionen.“
ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler: „Schon heute ist es eine zentrale Aufgabe des ZDF, für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Teilhabe zu sorgen. Die Herausforderung besteht darin, dies nicht allein auf den herkömmlichen Verbreitungswegen zu tun, sondern auch zunehmend im digitalen Raum. Das Gutachten bestärkt uns in unserem selbstgesteckten Ziel, geschützte Kommunikationsräume zu schaffen und Menschen in einen gesellschaftlichen Diskurs zu bringen. Genau das tun wir mit bereits mit unserer Initiative ‚ZDF goes Schule‘ und auch mit dem Forschungsprojekt ‚Public Spaces Incubator‘, das Websites, Apps und andere digitale Plattformen öffentlich-rechtlicher Sender besser für den öffentlichen Dialog nutzbar machen soll.“
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Weitere Informationen
– Hier finden Sie das Gutachten (https://kurz.zdf.de/VRdpvZDF/)
– Hier Sie Infos zum ZDF-Verwaltungsrat (https://verwaltungsrat.zdf.de/)
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