Bonn (ots) –
Der Herbst ist da. Es wird später hell und früher dunkel, die Temperaturen sind spürbar frischer. Und auch die Straßenverhältnisse haben sich aufgrund der Witterung verschlechtert. Das Wetter sorgt nun bei allen Verkehrsteilnehmern für eine Menge Herausforderungen. Auto- und Zweiradfahrer müssen sich an die herbstlichen Straßenverhältnisse mit nassen und belaubten Fahrbahnen sowie schlechter Sicht anpassen.
Im Straßenverkehr ist jetzt besondere Vorsicht geboten – egal ob Autofahrer, Zweiradfahrer oder Fußgänger. Die Bonner Polizei gibt Ihnen daher nützliche Tipps, wie Sie im Herbst und Winter sicher und stressfrei durch den Straßenverkehr kommen.
Steigen Sie jetzt auf Winterreifen um
Bereits ab Temperaturen von 7°C verhärtet sich die Gummimischung von Sommerreifen und reduziert dadurch spürbar die Bodenhaftung. Die Folge ist ein längerer Bremsweg. Während man mit 50 km/h bei einer Notbremsung mit guten Winterreifen nach etwa 35 Metern zum Stehen kommt, braucht man mit Sommerreifen etwa zehn Meter mehr. Die Straßenverkehrsordnung schreibt eine entsprechende Bereifung bei „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte“ vor. Ein starrer Zeitraum ist nicht vorgesehen. Als Faustregel gilt jedoch die Zeit von Oktober bis Ostern. Erlaubt sind Reifen, die als wintertauglich gelten. Darunter fallen laut Gesetz nur noch Reifen mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke). Allwetter- oder Ganzjahresreifen (mit M+S-Kennzeichnung) konnten im Rahmen einer Übergangsregelung nur bis Ende September 2024 genutzt werden. Reifen, die ausschließlich über eine „M+S“-Kennzeichnung verfügen, sind bei winterlichen Straßenverhältnissen also nicht länger zulässig.
Achtung bei Laub auf der Fahrbahn
Mehr Blätter auf der Straße, als an den Bäumen? Jetzt ist Vorsicht geboten. Besonders bei Regenwetter ist Laub auf der Straße tückisch. Feuchtes Laub kann beim Fahren rasch für gefährliche Schlitterpartien sorgen. Fahren Sie bitte unbedingt vorausschauend und passen Sie Ihre Fahrgeschwindigkeit den Witterungs- und Straßenbedingungen an – als Autofahrer genauso wie mit dem Fahrrad, Motorrad oder Mofa.
Höchste Konzentration bei Nebel-Fahrten
Im Herbst ziehen in den Morgenstunden häufig Nebelschwaden auf, gerade auch hier im Rheintal. Vergrößern Sie bei Nebel unbedingt den Sicherheitsabstand zu ihrem Vordermann. Schalten Sie schon bei den ersten Nebelschwaden das Fahrtlicht ein, dann haben Sie bessere Sicht und werden auch durch andere Verkehrsteilnehmer schneller gesehen. Erst wenn die Sicht unter 50 Metern liegt, dürfen Sie die Nebelschlussleuchte einschalten. Auf Autobahnen und Landstraßen gilt bei dichtem Nebel folgender Grundsatz: Sicht = Geschwindigkeit. Das bedeutet, bei 50 Meter Sichtweite sollten Sie maximal 50 Stundenkilometer schnell fahren.
Herbst ist die Zeit der Wildunfälle
Zum Schutz vor Wildunfällen rät die Polizei zu verhaltenem Tempo: Wenn durch ein Warnzeichen Wildwechsel angezeigt wird, sollten Sie die Geschwindigkeit reduzieren. Fahren Sie aufmerksam, achten Sie auf die angrenzenden Wald- und Wiesenränder und seien Sie bremsbereit. Um Wildunfälle bei Dunkelheit zu vermeiden sollten Fahrzeugführer beim Erkennen eines Wildtieres bremsen, das Fernlicht abblenden und hupen. Im Jahr 2023 wurden im Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei 248 Wildunfälle erfasst.
Sehen und gesehen werden – als Autofahrer
Es ist noch dunkel oder dämmerig, wenn Sie morgens zur Arbeit fahren oder die Kinder zur Schule bringen. Bei trübem Regenwetter wird es den ganzen Tag über nicht richtig hell. Für Autofahrer ist es jetzt wichtig, gute Sicht zu haben und auch von anderen Verkehrsteilnehmern gut gesehen zu werden. Prüfen Sie daher an Ihrem Auto regelmäßig, ob die Beleuchtung funktioniert und die Scheinwerfer richtig eingestellt sind. Fahren Sie auch bei Tag mit Licht – gerade an trüben Herbsttagen werden Sie so deutlich schneller erkannt.
Sehen und gesehen werden – als Radfahrer
Dunkelheit und Dämmerung, trübes Herbstwetter, die Scheinwerfer der Autos reflektieren auf der regennassen Fahrbahn – für Sie als Radfahrer ist es entscheidend, dass sie von den anderen Verkehrsteilnehmern trotzdem frühzeitig gesehen werden. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Beleuchtung an Ihrem Fahrrad funktioniert und achten Sie darauf, dass die vorgeschriebenen Reflektoren montiert sind. Schalten Sie auch tagsüber am Fahrrad das Licht ein. Nutzen Sie reflektierende Jacken, Westen oder Zubehör wie zum Beispiel neonfarbene Überzieher oder Reflektoren für Ihren Fahrradhelm oder die Packtaschen.
Sehen und gesehen werden – als Fußgänger
Wenn Sie nachts oder im Dämmerlicht dunkel gekleidet eine asphaltgraue Straße überqueren, dann sind Sie für andere Verkehrsteilnehmer erst sehr spät zu erkennen. Bitte machen Sie sich dieses Risiko bewusst, wenn Sie zu Fuß unterwegs sind. Tragen Sie Winterjacken mit Reflektoren oder nutzen Sie entsprechendes Zubehör, zum Beispiel Reflektorbänder. Auch als Jogger sollten Sie sich entsprechend gut erkennbar machen, nicht nur auf den Gehwegen entlang der Straßen, sondern auch auf kombinierten Fuß-Rad-Wegen, beispielsweise in der Rheinaue und entlang des Rheinufers. Bitte statten Sie auch Ihre Kinder mit reflektierender Kleidung aus, denn ihren Schulweg gehen sie jetzt morgens häufig noch in der Dämmerung.
Passen Sie Ihre Geschwindigkeit an
Überfrierende Nässe, Glatteis, Schnee? Fahren Sie langsam und vorausschauend. So schnell zu fahren, wie per Verkehrsschild erlaubt, ist jetzt zu schnell. Passen Sie Ihre Fahrgeschwindigkeit den Witterungs- und Straßenbedingungen an. Reduzieren Sie das Tempo so weit, dass Sie sicher unterwegs sind, gut reagieren und gefahrlos anhalten können.
Befreien Sie Ihr Auto von Schnee und Eis
Fegen Sie vor dem Fahrtantritt den Schnee vom Autodach und der Motorhaube. Es besteht die Gefahr, dass der Schnee während der Fahrt vom Dach auf die Front- und Heckscheibe geweht wird und Ihnen dort die Sicht nimmt. Wenn sich Schnee oder Eis während der Fahrt vom Dach lösen, kann das auch für nachfolgende Fahrzeugführer gefährlich werden.
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