Thomas Flohr und VistaJet: Ein Wettbewerbsvorteil in der Privatluftfahrtbranche

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Der Besitz eines Privatjets war lange Zeit ein Statussymbol, das für geschäftlichen Erfolg und Einfluss stand. Doch hinter diesem Symbol stehen auch erhebliche finanzielle Herausforderungen: hohe Anschaffungskosten, laufende Wartungseinsätze und teure Reparaturen machen den Besitz eines Flugzeugs zu einer kostspieligen Belastung. VistaJet-Gründer Thomas Flohr hat einen neuen Weg gefunden, der die Exklusivität und Flexibilität des privaten Fliegens bietet – ohne die Verpflichtungen und Risiken, die der Besitz eines eigenen Flugzeugs mit sich bringt.

VistaJet setzt auf ein innovatives Abonnementmodell, das speziell auf die Bedürfnisse von Geschäftskunden abgestimmt ist. Unternehmen zahlen nur für die Flugstunden, die sie tatsächlich nutzen, und umgehen damit die Notwendigkeit, ein eigenes Flugzeug oder Anteile daran zu erwerben – eine gängige Praxis bei Wettbewerbern wie NetJets oder Flexjet.

„Unternehmen sollten ihr Kapital in den Ausbau ihres Kerngeschäfts investieren“, betonte Thomas Flohr in einem Interview mit McKinsey & Co.. „Ein Luftfahrtdienst ist eine Leistung, die man problemlos auslagern kann. Warum Kapital in etwas binden, das nicht zum Kerngeschäft gehört? Genau deshalb glaube ich an das Potenzial von Abonnementmodellen.“

 

Das traditionelle Privatjet-Modell

Traditionell gab es zwei Hauptwege, um Zugang zu Privatjets zu erhalten: den vollständigen Besitz und den anteiligen Besitz. Vollständiger Besitz bietet zwar absolute Kontrolle und Exklusivität, bringt jedoch enorme finanzielle Verpflichtungen mit sich – sowohl bei der Anschaffung als auch bei der laufenden Wartung. Laut Investopedia belaufen sich die Anschaffungskosten für einen Privatjet auf 2 bis 100 Millionen US-Dollar.

Zusätzlich kommen logistische Herausforderungen hinzu: die Koordination von Flugplänen, das Management der Crew und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Diese Aspekte machen den Besitz komplizierter und bedeuten, dass das Flugzeug nicht immer verfügbar ist, wenn es benötigt wird. Der anteilige Besitz, bei dem Kunden Anteile an einem Flugzeug erwerben, ist eine erschwinglichere Alternative, erfordert jedoch ebenfalls eine erhebliche Kapitalinvestition und bringt einen hohen Wertverlust mit sich.

Beide Modelle gehen mit beträchtlichen finanziellen und operativen Herausforderungen einher, die den Komfort und Luxus, den die Privatluftfahrt eigentlich bieten soll, stark einschränken. Genau hier setzt Thomas Flohrs Vision für VistaJet an, die eine bahnbrechende und praxisnahe Lösung darstellt.

 

Wie der VistaJet-Abonnementdienst funktioniert

Thomas Flohr gründete VistaJet im Jahr 2004 aus Frustration darüber, dass kein Unternehmen zuverlässige Privatjet-Dienstleistungen anbot. „Es gab keine globalen Marken, denen ich vertrauen konnte – was für eine Branche, die die reichsten und einflussreichsten Menschen der Welt bedient, wirklich ungewöhnlich ist“, erklärte Flohr im Interview mit McKinsey & Co.

VistaJet entwickelte sich schnell zu einer führenden Marke in der Privatjet-Branche. Zu den Kunden zählen prominente Persönlichkeiten wie George Clooney, Beyoncé und David Beckham. Die charakteristischen silber-rot lackierten Flugzeuge von VistaJet haben 2.700 Flughäfen in 96 % aller Länder weltweit angeflogen. Die Flotte umfasst auch die Bombardier Global 7500 – das größte und reichweitenstärkste Geschäftsflugzeug der Welt.

Ein entscheidender Vorteil von VistaJet liegt in seinem einfachen und flexiblen Ansatz. Kunden schließen einen Dreijahresvertrag ab und erwerben nur die Flugstunden, die sie tatsächlich benötigen, über ihre Mitgliedschaft in Programmen wie VJ25 oder Corporate. Der gesamte Vertrag umfasst lediglich drei bis fünf Seiten. Im Gegenzug können Unternehmen die Jets jederzeit und überall anfordern. Dank der global positionierten Flotte garantiert VistaJet eine zuverlässige Verfügbarkeit in Nord- und Südamerika, dem Nahen Osten, Südostasien, Europa und vielen weiteren Regionen weltweit.

„Wir machen Privatflüge möglich, aber unser Geschäftsmodell basiert auf Abonnements. Betrachten Sie VistaJet als ein Luxus-Abonnementmodell“, sagte Thomas Flohr in einem Interview mit CNBC.

 

Die Nachteile des anteiligen Flugzeugbesitzes

Thomas Flohr hat mit seinem Abonnementmodell einen klaren Wettbewerbsvorteil geschaffen – eine Alternative zur anteiligen Eigentümerschaft von Flugzeugen, die viele Wettbewerber nutzen.

Der anteilige Besitz von Jets bringt zahlreiche Nachteile mit sich. Einer der größten Nachteile ist die hohe Anfangsinvestition. Käufer erwerben typischerweise einen Anteil an einem Flugzeug, was schnell Kosten in Millionenhöhe bedeuten kann. Hinzu kommt der Wertverlust des Flugzeugs im Laufe der Zeit.

Darüber hinaus tragen anteilige Eigentümer die laufenden Kosten, darunter monatliche Verwaltungsgebühren, Wartungskosten und variable Flugkosten, die von der Nutzung abhängen. Diese Ausgaben können sich schnell summieren und unerwartet hoch ausfallen – insbesondere für Kunden, die nicht oft genug fliegen, um die Kosten zu rechtfertigen.

Ein weiterer Nachteil ist die begrenzte Auswahl an Flugzeugen. Anteilsverträge beschränken sich in der Regel auf ein bestimmtes Modell, das ein Unternehmen anbietet. Dadurch fehlt die Flexibilität, zwischen verschiedenen Flugzeugtypen zu wählen, wie es bei einem Abonnementmodell möglich ist.

Auch die geteilte Verfügbarkeit mit anderen Eigentümern ist ein wesentlicher Nachteil. Anders als bei der Flexibilität von On-Demand-Charterflügen erfordert der anteilige Besitz oft die Einhaltung eines festen Zeitplans. Selbst wenn das Unternehmen ein anderes Flugzeug bereitstellt, entstehen dadurch häufig zusätzliche Kosten oder längere Wartezeiten.

 

VistaJet bietet finanzielle Flexibilität und Kostenvorteile

Einer der größten Vorteile des VistaJet-Modells ist die Flexibilität, die es den Kunden bietet. Die VJ25-Mitgliedschaft richtet sich an Kunden, die 25 bis 50 Flugstunden pro Jahr planen. Diese Option garantiert die Verfügbarkeit von Flügen an Tagen außerhalb der Hauptreisezeiten sowie an den meisten Spitzentagen. Darüber hinaus profitieren Kunden von zahlreichen Annehmlichkeiten wie privaten Mahlzeiten, WLAN und flexiblen Stornierungsbedingungen.

Die Program-Mitgliedschaft ist für Kunden konzipiert, die über 50 Flugstunden pro Jahr benötigen. Sie garantiert Flüge zu jeder Zeit und bietet uneingeschränkten Zugang zu den umfassenden Services von VistaJet.

Das umfangreichste Angebot, die Corporate-Mitgliedschaft, ermöglicht eine unbegrenzte Anzahl an Flugstunden mit garantierter Verfügbarkeit zu jeder Zeit. Corporate-Mitglieder können zudem zwei Flüge gleichzeitig buchen, haben größere Flexibilität bei Abflugzeiten und können aus verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten wählen.

Alle drei Mitgliedschaftsmodelle beinhalten einen exklusiven Bordservice, der von erfahrenem Personal erbracht wird, das am British Butler Institute, am Norland College und bei der Wine & Spirit Education Trust geschult wurde. Kunden haben zudem die Möglichkeit, ihre Mitgliedschaft individuell anzupassen – etwa durch die Auswahl eines bestimmten Flugzeugtyps.

VistaJet legt großen Wert auf Luxus und Komfort während des Fliegens. Thomas Flohr erklärte dem französischen Modemagazin L’Officiel, dass exklusive Services entscheidend für die innere Ruhe der Kunden seien:


„Luxus bedeutet, von Produkten oder Dienstleistern umgeben zu sein, die es einem ermöglichen, sich auf das Wichtige zu konzentrieren“, sagte Flohr. „Deshalb ist es so wichtig, unsere Kunden genau kennenzulernen und ihnen die Gewissheit zu geben, ihren Lebensstil auch an Bord nahtlos fortsetzen zu können. Das schenkt ihnen Zeit und Energie, sich auf das Wesentliche zu fokussieren.“

Gegenüber McKinsey & Co. betonte Flohr, dass er jederzeit bereit sei, Anrufe entgegenzunehmen oder Meetings zu führen, um die Vorteile eines Abonnementmodells gegenüber dem anteiligen Besitz zu erläutern. „Statt ein Flugzeug zu besitzen“, erklärte er, „ist es weitaus effizienter, einfach ein Abonnement zu haben, das Zugang zum passenden Flugzeug für jeden Bedarf bietet – überall auf der Welt.“