Wie kann IIoT (Industrial Internet of Things) Unternehmen helfen?

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Die Bezeichnung Industrial Internet of Things (IIoT) – industrielles Internet der Dinge – bezieht sich auf Milliarden industriell genutzter Geräte. Dazu gehören unter anderem Maschinen in Fabriken, Produktionsstraßen oder Turbinen zur Stromerzeugung. Gemeinsam ist ihnen, dass sie mit Sensoren ausgestattet und zum Datenaustausch drahtlos mit dem Internet verbunden sind.

Das IIoT wird in den Medien häufig als Zukunftstechnologie beschrieben, tatsächlich unterstützt es bereits heute einen Großteil der deutschen Industrie bei ihren Aufgaben. Wir zeigen Ihnen, wie.

Was versteht man unter IIoT? 

Das Industrial Internet of Things ist ein Netz aus intelligenten Sensoren und dazugehörigen Geräten, die mit industriellen Anwendungen und dem Internet verbunden sind. Dieses Netzwerk ermöglicht Datenerfassung, Analyse und Verbesserung der Produktion, die Steigerung der Effizienz und die Senkung der Kosten von Herstellungs- und Dienstleistungsprozessen.

Demnach kann das IIoT als Interaktion zwischen Menschen, Maschinen, Informationstechnologie und auch dem industriellen Prozess beschrieben werden. Es nutzt dabei das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) und erweitert es durch industrielle Anwendungen und Zwecke. Produktivitätssteigerungen für den Mittelstand stehen etwa bei thyssenkrupp Materials Iot oder der unternehmenseigenen IIoT-Plattform im Fokus.

Das Industrial Internet of Things hat in vielen Betrieben eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung des Geschäftsalltags gespielt. Zuvor war eine derart enge Vernetzung von technischen Elementen wie Sensoren, Robotern oder Antrieben mit Rechnern und ihren Analyse-Kapazitäten schlichtweg nicht möglich.

Der weltweite Markt für das industrielle Internet der Dinge belief sich im vergangenen Jahr auf 263 Milliarden US-Dollar. Es wird erwartet, dass dieser von 2022 bis 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 23,1 Prozent wachsen wird.

Was ist der Unterschied zu IoT?

Das Internet hat die Welt vernetzt und das Aufkommen des IoT hat diese Verbindungen weiter gefestigt. Durch seine Omnipräsenz hat das Internet der Dinge heute einen enormen Einfluss auf unser Leben. Das IIoT ist gerade dabei, diese Allgegenwärtigkeit auf unsere Arbeitswelten zu übertragen.

Beide Infrastrukturen basieren auf dem Zusammenspiel von intelligenten, vernetzten Geräten. Der Unterschied besteht darin, wie sie genutzt werden. Während das Internet of Things in der Regel von Verbrauchern verwendet wird, wird das Industrial Internet of Things für industrielle Zwecke wie Fertigung, Überwachung und Lieferkettenmanagement eingesetzt.

Wie funktioniert IIoT?

Das IIoT ist ein Netz intelligenter Geräte, die miteinander verbunden sind. Sie bilden dadurch Systeme, die Daten überwachen, sammeln, austauschen und analysieren. Geräte und intelligente Anlagen übermitteln Daten direkt an die Kommunikationsinfrastruktur, wo sie in verwertbare Informationen über die Funktionsweise eines bestimmten Geräts umgewandelt werden. Diese Informationen können dann für die vorausschauende Wartung und Prozessverbesserung genutzt werden. 

Die Daten von IIoT-Sensoren werden zudem verwendet, um verwertbare Einblicke in physikalische Ereignisse und die Umwelt zu erhalten. In unternehmenskritischen Systemen können IIoT-Technologien Frühwarnungen über die Umwelt liefern, zum Beispiel erhöhte Kohlenmonoxidwerte in einer Fabrik. Die meisten Anwendungen werden in der Cloud betrieben.

Was sind die Ziele des IIoT? 

Das industrielle Internet der Dinge versucht, durch den Einsatz von intelligenten Sensoren und Steuerungstechnik Fertigungs- und Industrieprozesse zu verbessern. Das IIoT nutzt dabei die Leistungsfähigkeit intelligenter Maschinen und Echtzeitanalysen, um genau die Daten zu nutzen, die nicht smarte Maschinen in industriellen Umgebungen seit Jahren produzieren.

Ziel des Industrial Internet of Things ist es, durch digitale Transformation hochautomatisierte Produktions- und Geschäftsprozesse zu entwickeln. Gleich mehrere Industrieinitiativen streben die Entwicklung und Verbreitung industrieller Technologien auf der Grundlage des IIoT an.  

Die bekannteste davon dürfte Industrie 4.0 sein, eine ursprünglich von der Bundesregierung gestartete Initiative zur Beschleunigung der digitalen Transformation der deutschen Industrie. Die Idee dahinter wird aber inzwischen auch von anderen Akteuren aufgegriffen.

Was sind die Vorteile des IIoT?

Unternehmen können durch den Einsatz aktueller IIoT-Lösungen auf zahlreiche Arten profitieren. Zu den größten Vorteilen einer vollständig vernetzten IIoT-Fertigung gehören: 

  • verbesserte Produktivität

  • schlankere Prozesse

  • beschleunigte Integration neuer Technologien

  • Verringerung der Ausfallzeiten von Anlagen

  • Forcierung von Innovationen

  • Verbesserung der betrieblichen Effizienz

  • Schaffung transparenter Vorgänge

  • Verbesserung der Produktqualität

  • Senkung der Betriebskosten

  • vorausschauende Wartung

  • geringere Fehlerquoten

  • Erhöhung der Mitarbeiter- und Anlagensicherheit

Gibt es auch Kritikpunkte?

Wo viel Licht ist, da ist auch etwas Schatten – vor allem eine schlecht geplante und umgesetzte Implementierung des Internet of Things kann für Unternehmen auch Nachteile mit sich bringen. Dazu gehören speziell Risiken für die Informationssicherheit. Mehr vernetzte Geräte bedeuten mehr Angriffspunkte für Schadsoftware oder Hacker, um das Unternehmensnetzwerk zu infiltrieren.

Weitere potenzielle Nachteile des IIoT:

  • technologische Herausforderungen

  • überstürzte Einführung beim Wechsel von eigentlich gut funktionierenden Systemen

  • Widerstand der Mitarbeiter bei der Umsetzung

  • hohe Kosten

Jedes zweite Unternehmen setzt auf IIoT 

49 Prozent der deutschen Industrie-Unternehmen nutzten 2021 bereits Technologien aus dem Bereich des Industrial Internet of Things. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Studie, die vom IIoT-Startup Relayr in Auftrag gegeben wurde. 

Als häufigste Anwendungsfälle wurde von den 200 befragten Unternehmen genannt:

  1. Datenanalysen anhand von Sensordaten in Maschinen und Anlagen: 84 Prozent

  2. Connected Devices (miteinander verbundene Geräte): 72 Prozent

  3. IIoT als Konnektivitätsplattform: 38 Prozent

  4. Lösungen mit künstlicher Intelligenz (KI): 25 Prozent

Großes Potenzial des Industrial Internet of Things für Unternehmen

Die beiden häufigsten Anwendungsfälle des IIoT sind die Anlagenüberwachung und -wartung in der Fertigungsindustrie. Die vorausschauende Wartung mithilfe des IIoT und anderen Technologien hat vielen Herstellern bereits geholfen, bei der Produktion und auch durch den Kauf der Maschinen selbst Millionen zu sparen.

Das industrielle Internet der Dinge ermöglicht einen nahtlosen Zugang zu noch nie dagewesenen Datenmengen. Selbst im immer noch anhaltenden Anfangsstadium der Entwicklung ist sein Potenzial hinsichtlich der positiven Beeinflussung von Geschäftsergebnissen enorm.

Belastbare Zahlen werden die nächste Evolution der Konnektivität einleiten. Eine mit IIoT-Technologien betriebene Fabrik verspricht ständig zugängliche und leicht zu wartende Produktionslinien, in denen eine vollständige Auslastung der Produktionskapazitäten und Minimierung von Ausfallzeiten realisierbare Ziele sind.

IIoT Fördermittel für kleine und mittelgroße Unternehmen

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat das Förderprogramm “Digital Jetzt” ins Leben gerufen. Die Investitionsförderung richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen aller Branchen (einschließlich Handwerksbetriebe und Freiberufler) mit mindestens 3 und höchstens 499 Beschäftigten.

Damit sollen gezielt Fördermittel an Unternehmen vergeben werden, die ihre Prozesse zukünftig digitaler gestalten möchten. Durch das Vorweisen eines detaillierten Digitalisierungsplans können finanzielle Unterstützungen und Beratung durch Experten beantragt werden.

Auf diesem Weg können auch geplante Investitionen für IIoT-Systeme subventioniert werden. Das Förderprogramm des BMWK läuft noch bis Ende 2023.